Grenzland Stapelburg: Ein Ort mit bewegter Geschichte

Stapelburg ist ein kleiner Ort im Harz, der zu der Gemeinde Nordharz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt gehört. Er liegt am Nordrand des Nationalparks Harz an der Grenze zu Niedersachsen und hat etwa 1400 Einwohner. Stapelburg ist vor allem bekannt für seine ehemalige Burg, die dem Ort seinen Namen gab, und für seine Rolle als Grenzort zwischen Ost- und Westdeutschland.

Die Burg Stapelburg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den Grafen von Wernigerode erbaut und diente als Schutz- und Verwaltungssitz. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehrmals den Besitzer und verfiel schließlich zu einer Ruine. Heute kümmert sich ein Bürgerverein um die Erhaltung und Sanierung der Burganlage, die einen schönen Blick über das Harzer Vorland bietet.

Stapelburg war lange Zeit ein landwirtschaftlich geprägter Ort, der sich erst im 19. Jahrhundert zu einem Wohnstandort entwickelte. 1891 wurde die heutige Kirche errichtet, die das Ortsbild prägt. 1896 gründete Adolf Just im Tal der Ecker die Kuranstalt Jungborn, eine auf Naturheilkunde basierende Einrichtung, die viele prominente Gäste anzog.

Die Geschichte von Stapelburg wurde jedoch vor allem durch die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt. Der Ort lag direkt an der innerdeutschen Grenze, die durch das Flüsschen Ecker markiert wurde. Die Bewohner von Stapelburg waren dadurch von ihren Nachbarn in Bad Harzburg und Vienenburg abgeschnitten und litten unter den Einschränkungen des DDR-Regimes.

Die Grenze war mit Stacheldraht, Zäunen, Minenfeldern und Wachtürmen gesichert und konnte nur an wenigen Kontrollpunkten passiert werden. Ein Teil des Ortes lag sogar zwischen zwei Grenzzäunen in einer Sperrzone, die nur mit Sondergenehmigung betreten werden durfte. Viele Gebäude wurden abgerissen oder verfielen.

Stapelburg war einer der ersten Orte, an denen sich am 11. November 1989 die Grenze öffnete. Auf Druck der Bevölkerung wurde ein Bagger organisiert, der einen Graben zuschob und eine provisorische Brücke über die Ecker legte. Tausende Menschen strömten über die Grenze und feierten das Ende der Teilung.

Heute erinnert ein Denkmal an diese historische Stunde. Außerdem gibt es einen Wanderpfad entlang des Grünen Bandes, das aus dem ehemaligen Todesstreifen entstanden ist. Der Pfad führt durch eine reizvolle Landschaft mit Wald-, Wiesen- und Ackerflächen sowie zahlreichen Tier- und Pflanzenarten.

Stapelburg ist heute ein attraktiver Ort für Besucher, die sich für Natur und Geschichte interessieren. Der Ort ist gut an das Verkehrsnetz angebunden: Er hat einen Bahnhof an der Strecke Ilsenburg-Vienenburg sowie eine Anschlussstelle an der Bundesautobahn 36 . Von hier aus kann man den Harz erkunden oder Ausflüge nach Goslar , Wernigerode oder Ilsenburg machen.

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