Der Cottbusser Ostsee ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Umwandlung einer ehemaligen Braunkohlelandschaft in eine attraktive Wasserwelt. Aus einem stillgelegten Tagebau entsteht bis 2024 ein 19 Quadratkilometer großer See, der vielfältige Möglichkeiten für Erholung, Tourismus und Natur bietet.
Die Geschichte des Cottbusser Ostsees
Der Cottbusser Ostsee liegt im Südosten der Stadt Cottbus in Brandenburg. Er ist Teil des Lausitzer Seenlandes, einer Region mit mehr als 20 künstlichen Seen, die aus ehemaligen Braunkohletagebauen hervorgegangen sind. Der Tagebau Cottbus-Nord wurde von 1978 bis 2015 betrieben und förderte insgesamt etwa 83 Millionen Tonnen Braunkohle für das Kraftwerk Jänschwalde. Nach dem Ende des Abbaus wurde der Tagebau an die LEAG übergeben, die für die Rekultivierung und Flutung verantwortlich ist.
Die Idee, aus dem Tagebau einen See zu machen, entstand bereits in den 1980er Jahren. Im Jahr 2001 wurde ein europaweiter Wettbewerb ausgeschrieben, um einen Masterplan für die Gestaltung des Sees und seiner Umgebung zu entwickeln. Dabei wurden verschiedene Aspekte wie Naturschutz, Freizeitnutzung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung berücksichtigt.
Die Flutung des Cottbusser Ostsees
Die Flutung des Cottbusser Ostsees begann am 12. April 2019 mit einem symbolischen Knopfdruck am Einlaufbauwerk Lakoma. Dort fließt das Wasser aus der Spree über einen Kanal in den See. Die Flutung soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein und insgesamt etwa 250 Millionen Kubikmeter Wasser erfordern. Die maximale Tiefe des Sees wird dann etwa 30 Meter betragen.
Die Flutung ist jedoch nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine ökologische. Um eine gute Wasserqualität zu gewährleisten, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel die Beseitigung von Schadstoffen im Boden oder die Anlage von Feuchtgebieten zur Reinigung des Zuflusswassers. Außerdem sollen verschiedene Fischarten angesiedelt werden, um ein natürliches Gleichgewicht im See zu schaffen.
Die Flutung ist auch vom Klimawandel beeinflusst. Durch die anhaltenden Trockenperioden seit 2018 musste die Flutung mehrmals unterbrochen oder eingeschränkt werden, um den Wasserstand der Spree nicht zu gefährden. Dadurch verzögert sich auch der Zeitplan für die Fertigstellung des Sees.
Die Zukunft des Cottbusser Ostsees
Der Cottbusser Ostsee soll nicht nur ein neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere werden, sondern auch ein neues Stadtquartier für Menschen. Er soll die Stadt Cottbus mit dem Umland verbinden und neue Perspektiven für Wohnen, Arbeiten und Freizeit schaffen.
Dazu gehören unter anderem:
- Ein Radwegenetz rund um den See sowie Anbindungen an das regionale Radwegenetz
- Zwei Häfen: Der Stadthafen im Westen als urbaner Treffpunkt mit Gastronomie und Kulturangeboten sowie der Hafen Neuendorf im Osten als naturnaher Erholungs- und Sportort
- Eine Insel namens Klein Bornholm im Norden als Naturschutzgebiet mit Aussichtspunkt
- Ein Kunstprojekt namens „Aus der Spur“ im Süden als Landmarke und Symbol für den Strukturwandel
- Ein Strandbad im Süd
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